Das Verschwinden eines weiblichen Gastes in einer kleinen Pension an der Riviera sorgt für große Aufregung. Was ist passiert? War es ein Unglück? Gar eine Entführung? Nun gut, wie man es nimmt Madame Henriette ist mit einem jungen, äußerst charmanten Franzosen, ja einem Beau, den sie erst am Vortag kennengelernt hat, durchgebrannt und geflohen. Kaum zu glauben und kaum vorstellbar! Der Ich-Erzähler muss in einem eindringlichen, gar leidenschaftlichem Plädoyer und Appell an die Hotelgäste das Unverständnis für den mutigen und gewagten Schritt der Mutter und Ehefrau bekämpfen und um Verständnis für die Tat werben, die einzig und allein ihrem Herzen und ihren Gefühlen folgte. Die nun hitzig auftretende Diskussion, die entbrennt, kann nur durch das beherzte Einschreiten der vornehmen Dame Mrs. C. wieder beruhigt werden. Was jedoch niemand ahnt: Auch in ihrem Leben gab es einst einen jungen, leidenschaftlichen und beherzten Mann, der ihr alles von den Augen ablas. So beginnt sie zu erzählen: Stunden aus dem Leben einer Frau, die alles grundlegend veränderten, sodass am Ende nichts mehr war wie vorher. Eine wunderbar geschriebene Novelle für alle, die eine spannende Liebesgeschichte mit Parallelen in der Vergangenheit zu schätzen wissen. Stefan Zweig (1881-1942), in Wien geborener Autor, lebte von 1919 bis 1935 in Salzburg, zog danach nach Großbritannien und emigrierte 1940 nach Brasilien. Neben seinem epischen Werk gelangte er durch seine historischen Miniaturen ("Sternstunden der Menschheit") und biographischen Arbeiten zu Berühmtheit.