Der Horror der frühen Medizin - Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner

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Früher war alles besser. Wie oft habe ich diesen Spruch wohl gehört? Und auf vieles mag er zutreffen, jedoch nicht auf die Anfänge der früheren Medizin. Es geht in diesem Buch primär um die Mediziner des 19. Jahrhunderts und wie sie einst praktizierten. Ganz explizit um die damaligen Chirurgen. Es war für viele Patienten ein wahrer Albtraum, einen solchen Arzt aufzusuchen, da es oft nicht mit rechten Dingen zuging. Nicht nur, dass man sich die Behandlungen selten leisten konnte, so gab es allerlei schockierende Zustände innerhalb der medizinischen Räumlichkeiten - und auch die Mediziner selbst betreffend. Dies führte zu Krankheiten, die hätten verhindert werden können. Zu ungeklärten Todesfällen, um die sich niemand zu kümmern schien. Bis Joseph Lister, zu der Zeit noch Medizin-Student, sich traute, diese Dinge öffentlich zu benennen und gegen sie anzukämpfen. Aus ihm wurde ein Forscher und Wissenschaftler, der stets bemüht war, den richtigen Weg einzuschlagen und Methoden der Heilung zu finden, die fortschrittlich und des Menschen würdig sind. In mehreren kurzen Kapiteln werden unterschiedliche Desaströsitäten erläutert, die mich häufig sprachlos machten. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat eingeleitet. Es wird auf die fallbezogenen Charaktere eingegangen und dargelegt, wie es zu dem jeweiligen Umstand kam. Dabei greift die Autorin auf eine präzise und leicht verständliche Sprache zurück. Außerdem lernen wir Robert Liston kennen, ein ehemaliger britischer Chirurg, dessen enthusiastische und unachtsame Schnelligkeit bereits vor der Erfindung der Äther-Anästhesie sein Markenzeichen war. So schnitt er zum Beispiel Patienten versehentlich mehr ab als nötig, oder verstümmelte seinen Assistenten während einer Operation, indem er abrutschte und ihm drei Finger abtrennte. Womöglich brachte es ihn deswegen dazu, verschiedene Verbesserungen bei Amputationen und Wundverbänden einzuführen und somit das Gebiet der Wundheilung in den Fokus zu rücken. Fazit: Nichts für schwache Nerven und sensible Mägen. Interessant für Diejenigen, die im medizinischen Bereich tätig sind und/oder ein allgemeines Interesse an Medizin und Geschichte haben. Friedhelm Ptok ist nicht nur ein großartiger Schauspieler, sondern ein ebenso begnadeter Synchron- und Hörbuchsprecher. Mit seiner angenehmen Stimme, punktgenauen Betonungen und Pausen schafft er es, eine passende Atmosphäre entstehen zu lassen. Ich werde bestimmt weitere Hörbücher mit ihm genießen.
Recensio Online 16.07.2019