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Jean Paul wurde als Johann Paul Friedrich Richter am 21. März 1763 in Wunsiedel geboren und verstarb am14. November 1825 in Bayreuth. Er war ein deutscher Schriftsteller, dessen Werk zwischen den Epochen der Klassik und Romantik angesiedelt ist. Seine Verehrung für Jean-Jacques Rousseau war der Grund für seine Namensänderung. Durch einen Pfarrer des Nachbarortes Rehau, Erhard Friedrich Vogel, kam er in geistige Berührung mit dem Gedankengut der Aufklärung. Jean Paul bildete sich autodidaktisch und hatte im Alter von fünfzehn Jahren bereits zahlreiche Bücher gelesen. Im Jahre 1779 besuchte er das Gymnasium und im Mai 1781 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig für ein Studium der Theologie, dem er jedoch nur mäßige Aufmerksamkeit schenkte. Jean Paul wollte Schriftsteller werden, doch als die ersten Veröffentlichungen zu nichts führten, musste er von seinen Gläubigern fliehen und kehrte als gescheiterte Existenz in das Haus seiner Mutter nach Hof zurück. Ab 1787 arbeitete er als Privatlehrer und 1795 veröffentlichte er mit dem "Hesperus" oder "45 Hundposttage" einem Roman, der zum größten literarischen Erfolg seit Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" wurde. Jean Paul wurde schlagartig berühmt. Er begann sich im literarischen Zentrum der damaligen Zeit - Weimar - aufzuhalten, wo er seine künftige Frau, Karoline Mayer, kennen lernte. Er traf Goethe und Schiller, mit denen er aber ein distanziertes Verhältnis pflegte. Goethe sprach nach der ersten Begegnung mit ihm folgendes: "Jean wirkt auf mich, als ob er vom Mond heruntergefallen wäre." Die preußische Königin Luise zeigte sich als begeisterte Leserin seiner Werke und brachte Jean Paul dazu, im Oktober 1800 ganz nach Berlin zu ziehen, wo u.a. die Brüdern August Wilhelm und Friedrich Schlegel, Johann Ludwig Tieck, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher und Johann Gottlieb Fichte zu seinem Freundeskreis zählten. 1804 zog er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Bayreuth, wo er fortan eher zurückgezogen lebte. Er lernte E.T.A. Hoffmann kennen und bekam 1817 auf Vorschlag Hegels den Ehrendoktortitel verliehen. 1823 erkrankte Jean Paul am Grauen Star und erblindete allmählich. 1825 kam Brustwassersucht hinzu, an der er am 14. November verstarb. Er ist auf dem Stadtfriedhof in Bayreuth beerdigt. Der Sprecher Friedrich Frieden verschafft mit seinem außergewöhnlichen Sprach-, Rhythmik-, Tempo-, und Authentizitätsstil der Literatur von Jean Paul gelebten Ausdruck.