Kurt Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 in Berlin geboren und verstarb am 21. Dezember 1935 in Göteborg. Er war ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Tucholsky zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Er war ein engagierter Journalist und zugleich Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter, Romanautor, Lyriker und Kritiker (Literatur, Film, Musik). Ab 1899 besuchte er das Französische Gymnasium Berlin. 1903 wechselte er auf das Königliche Wilhelms-Gymnasium, das er 1907 verließ, um sich mit einem Privatlehrer auf das Abitur vorzubereiten. Nach bestandener Abitursprüfung im Jahre 1909 begann er im Wintersemester desselben Jahres sein Jurastudium in Berlin. Während seines Studiums beschäftigte er sich intensiv mit Literatur und verzichtete auf das Ablegen der ersten juristischen Staatsprüfung, was einem Verzicht bezüglich einer Tätigkeit als Anwalt entsprach. Um einen Studiumsabschluss vorweisen zu können, reichte er an der Universität Jena eine Dissertation mit dem Titel: "Die Vormerkung aus § 1179 BGB und ihre Wirkungen" ein, welche nach mehrmaliger Überarbeitung schließlich angenommen wurde und bestand cum laude. Er schrieb unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel. Er benötigte diese Pseudonyme, weil es praktisch keine Textgattung gab, in welcher er nicht geschrieben und veröffentlicht hätte. Zudem schrieb er Texte und Lieder fürs Kabarett. Nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau reiste Kurt nach Paris und kam nur noch sporadisch nach Deutschland. Er förderte das gegenseitige Verständnis von Franzosen und Deutschen und beteiligte sich offensiv an den politischen Debatten in Deutschland - u.a. über die "Weltbühne", deren Mitherausgeber er war. Wegen der Veröffentlichung eines Gedichtes wurde ein Prozess wegen Gotteslästerung gegen ihn eingeleitet. Erich Kästner bezeichnete ihn als "kleinen dicken Berliner, der mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten wollte". Die Nazis hassten ihn, verboten ihn und denunzierten ihn bei allen Gelegenheiten, weil er als einer der wenigen in Bezug auf deren Diktatur kein Blatt vor den Mund nahm. Kurt Tucholskys Werk ist umfangreich und umfassend. Aufgrund von Magenschmerzen war er vom 14. Oktober bis zum 4. November in stationärer Behandlung. Danach konnte er ohne Medikamente nicht mehr einschlafen. An den Gründen seiner "Magenschmerzen" scheiden sich die Meinungen. Die Asche von Kurt Tucholsky wurde im Sommer 1936 unter einer Eiche nahe Schloss Gripsholm im schwedischen Mariefred beigesetzt. Die Grabplatte trägt die Innschrift: "Alles Vergängliche Ist Nur Ein Gleichnis" - ein Satz aus Goethes Faust. Er selbst hatte folgenden Grabspruch für sich vorgeschlagen: "Hier ruht ein goldenes erz und eine eiserne Schnauze - Gute Nacht". Der Sprecher Friedrich Frieden verschafft mit seinem außergewöhnlichen Sprach-, Rhythmik-, Tempo-, und Authentizitätsstil der Literatur von Kurt Tucholsky gelebten Ausdruck.