Wann sagen wir etwas – und zu wem? Wann schweigen wir lieber – und warum? Welche Stimmen kommen in uns zum Tragen – und mit welcher Stimme werden wir vernehmbar? Nichts ist nur gut – nichts ist nur böse. In unnachahmlicher, unterhaltsamer und bilderreicher Sprache erzählen die hier vorgestellten Grimmschen Märchen vielschichtige Geschichten, die uns in ihren Bann ziehen, weil sie mitten in unserem emotionalen Epizentrum spielen. Sechs Brüder werden mit Ihrer Schwester vor der Stiefmutter versteckt. Diese ist auf ganz seltsame Weise die Frau des Königs geworden. Dem wiederum ist diese Frau so ungeheuer, dass er seine Kinder vor ihr verbirgt. Natürlich kommt sie dem Versteck auf die Schliche und verwandelt die Brüder in Schwäne. Wir erfahren, warum die Schwester den Nachstellungen der Stiefmutter entgeht und was sie unternimmt, um ihre Brüder zu erlösen. Das Märchen von den beiden Wanderern beginnt mit einem wahrhaft philosophischen Satz. Und so wie die ansonsten übliche und vertraute Anfangsformel fehlt, sind auch viele Handlungsmotive neu und überraschend verknüpft. Eine Fundgrube für Zwischentöne. Freunde des hintergründigen Humors kommen ebenso auf ihre Kosten, wie die Grusel-Fans. Den Eisenhans kann man auf verschiedene Arten zu ergründen versuchen. Ganz ausdeutbar wird dieses Märchen aber nicht sein. Es bleibt immer ein Rest von Geheimnis um diese beiden seltsamen Protagonisten. Die Story jedoch rast spannend dahin und zieht uns unwiderstehlich in ihren Bann. Wir begleiten einen jungen Mann beim Erwachsenwerden und sehen einem alten Mann zu, der endlich seine Erfüllung findet.