Tod in der Oper - Sherlock Holmes

Entspannt schmauchte Sherlock Holmes in der Fürstenloge der Oper seine Pfeife. Als es nach dem Ende des zweiten Aktes zur Pause klingelte, stieg er leise eine Melodie nachsummend die Stufen zum Sekt-Buffet hinab. Da ertönte die Klingel zum dritten Akt. Wir tranken unsere Gläser aus und kehrten in die Loge zurück. Der Vorhang bewegte sich leicht, als ob ein Windhauch darüberstriche. Wir vernahmen die Töne der Instrumente, die von den Musikern neu eingestimmt wurden. Zwei Minuten vergingen. Der Vorhang hob sich nicht. Eine weitere Minute. Das Publikum wurde unruhig. Die sphärischen Laute der Instrumente waren verstummt. Gespannt schaute alles auf den weinroten Vorhang, der sich nicht hob. Stattdessen öffnete sich unsere Logentür und ein livrierter Diener kam auf unsere Plätze zu. "Mr Sherlock Holmes?", fragte er leise. Mein Freund schaute auf. "Das bin ich." "Der Intendant bittet Sie, rasch hinter die Bühne zu kommen." Holmes Züge versteinerten sich und schon befanden wir uns in einem neuen aufregenden Fall.