Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro wurde in der Vergangenheit häufig als „Außenseiter“ beschrieben. Ein Außenseiter, der allerdings eine große Anhängerschaft hinter sich versammeln kann. Ob das nach vier Jahren Regierungsmacht auch so bleibt, entscheiden morgen rund 156 Millionen wahlberechtigte Brasilianerinnen und Brasilianer bei der Präsidentschaftswahl. Gegenkandidat ist der eher linksgerichtete Luiz Inacio Lula da Silva – er lag bei den zuletzt erhobenen Umfragen vorn, Brasilien könnte also vor einem Neuanfang stehen.
Aber nach welchen Kriterien wählen die Wählerinnen und Wähler ihren Kandidaten aus? Herausforderungen, die dem Land bevorstehen, gibt es einige. Nicht nur Armut und die hohe Inflation belastet die Menschen. Auch die Folgen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, sind noch nicht überwunden: Mit fast 690.000 Toten hat Brasilien die zweitmeisten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus weltweit. Die womöglich größte Herausforderung ist aber die stark polarisierte Gesellschaft, deren Spaltung durch Desinformation und Falschnachrichten verstärkt wird. Daran hat auch Bolsonaro einen gewichtigen Anteil, der angedeutet hat, eine mögliche Wahlniederlage nicht zu akzeptieren.
Was Jetzt?-Host Azadê Peşmen ist in Brasilien vor Ort und hat dort mit Bürgerinnen und Bürgern vor der Wahl gesprochen. Der brasilianische Politikwissenschaftler Marco Teixeira ordnet die derzeitige Situation ein. Könnte es in Brasilien tatsächlich einen Machtwechsel geben? Oder bleibt alles beim Alten?
Produktion: Azadê Peşmen
Redaktion: Elise Landschek
Mitarbeit: Marc Fehrmann
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Transparenzhinweis: Der Aufenthalt der Autorin in Brasilien wurde mit einem Stipendium des Internationalen Journalisten-Programms (IJP) gefördert.
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