Die Geschichte vom Wiener Buben Alfred Müller, der zum jüdischen Kämpfer Chaim Miller wird: Österreich, Palästina, Norditalien, Israel - das Leben des heute 91-Jährigen ist geprägt von Flucht, Verlust, Widerstand, Rache und Neubeginn. Im umstrittenen Filmthriller «Inglourious Basterds» macht ein jüdisches Geheimkommando im zweiten Weltkrieg Jagd auf Nazis. Die Story ist fiktiv. - Die Erinnerung des «Special Agent Miller» dagegen ist authentisch.
Im Herbst 1945 entführt der junge Miller, stationiert im Friaul, gemeinsam mit jüdischen Kameraden hochrangige SS- und Gestapomänner aus dem nahen Österreich, um ihnen den Prozess zu machen. «Wir hatten keine richtigen Zeugen. Wir wussten nur, was man uns über die Männer erzählt hat. In den meisten Fällen haben die Täter gestanden.» Nach dem «Prozess» müssen die «Verurteilten» ihr eigenes Grab schaufeln und werden erschossen.
Heute lebt Chaim Miller in einem Kibbuz in Israel. Er hat Tochter, Enkel und Urenkel. Auch mit über neunzig Jahren arbeitet er noch als Schlosser in der kibbuzeigenen Metallfabrik. - Er bereut nichts.