Aristóteles wurde 384 v. Chr. in Stageira geboren und verstarb 322 v. Chr. in Chalkis. Er gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte. Seine Texte über die Poetik sind die intellektuelle Basis von Theatertheorien und der Literaturkritik. Er war der Schüler von Platon und der Lehrer von Alexander dem Großen. Aristoteles begründete diverse wissenschaftliche Disziplinen und beeinflusste u.a. die Lehren von Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Staatstheorie und Dichtungstheorie. Aus seinem Gedankengut entwickelte sich der Aristotelismus. Seine Schriften über das Wesen der Tragödie sind zum Teil erhalten. Seine Schriften über das Wesen der Komödie sind verloren gegangen. Ein Sachverhalt, der in dem Hollywoodfilm "Der Name der Rose" mit Sean Connery Gegenstand der Nebenhandlung war. Aristoteles sah im Staat als Gemeinschaftsform eine Voraussetzung für das menschliche Glück. Seine Staatsformenlehre, genoss über viele Jahrhunderte unangefochtene Autorität. In seiner Theorie der Dichtung behandelt Aristoteles insbesondere die Tragödie, deren Funktion aus seiner Sicht darin besteht, Furcht und Mitleid (Lessing übersetzte in seinen Dramentheorien diese Begriffe mit Jammern und Schaudern) zu erregen, um beim Zuschauer eine Reinigung von diesen Emotionen zu bewirken (katharsis). Seit dem 12./13. Jahrhundert lagen alle grundlegenden Werke des Aristoteles in lateinischer Übersetzung vor. Im arabischsprachigen Raum war Aristoteles im Mittelalter der am intensivsten rezitierte antike Autor. Sein Werk hat die Geistesgeschichte auf bedeutendste und vielfältigste Art geprägt. Begriffe wie "Substanz", "Akzidenz", "Materie", "Form", "Energie", "Potenz", "Kategorie", "Theorie" und "Praxis" gehen auf Aristoteles zurück. Der Sprecher Friedrich Frieden verschafft mit seinem außergewöhnlichen Sprach-, Rhythmik-, Tempo-, und Authentizitätsstil der Literatur von Aristoteles gelebten Ausdruck.