Das Gedächtnis wird definiert und seine Bedeutung evolutionsgeschichtlich begründet: Es existieren mehrere Gedächtnissysteme, die weitgehend unabhängig voneinander arbeiten und deswegen auch selektiv gestört sein können. Zustandsabhängigkeit und Dynamik von Informationsaufnahme und -abruf werden erläutert. Inwieweit menschliches Gedächtnis sich von tierischem unterscheidet, wird ebenfalls herausgearbeitet. Vieles wird weiter im Gehirn behalten, nur kommt man aktuell nicht heran.
Was das Gehirn angeht, werden die Regionen beschrieben, die für die Einspeicherung, die Ablagerung und den Abruf von Information bedeutend sind (z. B. das Limbische System). Dabei wird auf neurologische und psychiatrische Krankheitsbilder Bezug genommen, die zu Amnesie führen.
Prof. Dr. Hans Joachim Markowitsch bekleidet den Lehrstuhl für Physiologische Psychologie an der Universität Bielefeld und ist Direktor am Zentrum für interdisziplinäre Forschung in Bielefeld. Er hatte Professuren für Biopsychologie und Physiologische Psychologie an den Universitäten von Konstanz und Bochum inne und erhielt Rufe auf Professuren an Universitäten in Australien und Kanada.