Paula Modersohn-Becker: Briefe und Tagebuchblätter
Mit biographischen Bemerkungen von Sophie Dorothee Gallwitz,
gelesen von Sonja Szylowicki und Ilka Sehnert.
Als Paula Modersohn-Becker am 20. November 1907 starb, gab es nur zwei Menschen, welche wussten, dass in diesem Tod eine große Künstlerin hinweg genommen wurde. Die beiden waren ihr Ehemann, der Maler Otto Modersohn, und der Bildhauer Bernhard Hoetger. Für alle andern Personen und Kreise, eingeschlossen der Worpsweder Künstlerkreis, zu dem die Verstorbene äußerlich dazugehörte, war sie eine begabte Malerin neben anderen gewesen; für manche vielleicht auch nur ein irregeleitetes Talent. Das bedeutende malerische Werk, das die Verstorbene hinterließ, setzte sich in nachfolgenden Jahren, in Bewusstsein und Urteil der künstlerisch maßgebenden Öffentlichkeit immer stärker und umfassender durch. In den knapp 14 Jahren, in denen sie künstlerisch tätig war, schuf sie 750 Gemälde, etwa 1000 Zeichnungen und 13 Radierungen, die die bedeutendsten Aspekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in sich vereinen.
Aber auch ihre schriftlichen Hinterlassenschaften sind wichtige Zeugnisse ihres künstlerischen Werdegangs. Ganze fünfzehn Jahre umfassen ihre Briefe und Tagebucheinträge. Sie spiegeln genau jene Jahre, die ihren Werdegang als Mensch und Künstlerin vom jungen Mädchen aus bürgerlichem Hause bis zur selbstbewussten Malerin dokumentieren. In ihrem privaten Aufzeichnungen und Briefen werden ihre Wünsche und Phantasien, ihre Zweifel und Unsicherheiten, aber auch ihr stark ausgeprägter künstlerischer Schaffensdrang eindrucksvoll erlebbar.
Die Reihe words&music/audiolab verbindet ausgewählte literarische Texte aus aller Welt mit emotionaler Musik. Es entstehen vielleicht bisher ungeahnte Zugänge zum Textverständnis oder eröffnen im Zusammenspiel zwischen Inhalt, Klang und Form ganz neue Möglichkeiten des eigenen genussvollen Hörerlebens.
Die Hörbuchfassung folgt der deutschen Erstausgabe: Sophie Dorothee Gallwitz: Eine Künstlerin - Paula Becker-Modersohn. Briefe und Tagebuchblätter. Kurt Wolff Verlag A.-G. Berlin 1920. Der Originaltext wurde für dieses Hörbuch gekürzt und dramaturgisch eingerichtet. Coverabbildung: unter Verwendung eines Selbstbildnisses von Paula Modersohn-Becker: "Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag", 25. Mai 1906, Öl auf Karton. © Museen Böttcherstraße. Coverschrift: gesetzt aus der Fitzgerald. Musik: Suite Bergamasque, L.75: III. Clair de lune / Reflets dans l'eau / Sérénade à la Poupée / La Cathédrale Engloutie / Rêverie / Préludes, Buch 1 / Alle Kompositionen: Claude Debussy .
Über die Sprecherinnen:
Sonja Szylowicki, geboren in Kaiserslautern, studierte Schauspiel und Musical in Hamburg und Berlin. Festengagements führten sie an Stadttheater in Ost und West, so nach Wittenberg, Detmold, Aachen, Düsseldorf und Hamburg, wo sie viele Hauptrollen spielte. Seit mehr als 20 Jahren ist sie schwerpunktmäßig als Sprecherin aktiv, so kennt man ihre Stimme vom NDR-Hörfunk, aus TV-Dokumentationen, Werbespots, Hörspielen und Hörbüchern u.v.m. Sie liest bei Literaturveranstaltungen und gestaltet eigene Lesungen und Soloprogramme mit Musik.
Ilka Sehnert, geboren 1963 in Magdeburg, studierte 1984-90 an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin klassischen Gesang. Neben verschiedenen Opern-und Operettenpartien in Festengagements und mit Gastspielverträgen in Deutschland und der Schweiz kamen im Laufe der Jahre zunächst Musical- und später Schauspielrollen dazu. Spätestens hier entdeckte sie ihre Sprechstimme und die Lust, damit neben ihrer Bühnentätigkeit mehr anzufangen. Der Beginn war Synchron, und inzwischen ist sie neben ihrer Theaterarbeit auch als Sprecherin für verschiedene Formate von Werbung bis Doku tätig. Ihre besondere Liebe aber gehört dem Hörbuch.