Nach der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie musste die französische Kollaborationsregierung unter Marschall Pétain außer Landes gebracht werden; mit dem greisen Marschall kamen Minister, Staatssekretäre und ein ganzer Hofstaat in die französische Enklave an der Donau. Im Schatten des großen Krieges überwinterte vom 8. September an die politisch einflusslose Vichy-Regierung in dem abseits gelegenen Hohenzollernschloss von Sigmaringen auf der Schwäbischen Alb; von der neuen Hauptstadt im oberen Donautal sollte die Rückeroberung Frankreichs betrieben werden. Während man im Schloss Sigmaringen sich auf das "Dinieren, Diskutieren und Intrigieren" beschränkte, bereitete man auf der Insel Mainau unter Leitung von Jacques Doriot die aktive Gegenwehr vor; von dort aus koordinierte man mehrere Ausbildungslager in Süddeutschland, die Untergrundkämpfer für Sabotageakte hinter den Linien der französischen Armee ausbildeten; darüber hinaus wurde eine französische Tageszeitung herausgegeben, ein Radiosender in Betrieb genommen und die deutsche Botschaft von Paris nach Sigmaringen verlegt. Am 21. April 1945 beendeten die Truppen General de Gaulles das Intermezzo des Operettenstaates Zitate aus Célines Roman über die Sigmaringer Episode "D'un Chateau l'autre"- "Von einem Schloss zum anderen", 1957 / O-Töne: Prof. Dr. Albrecht Betz, Romanist; Daniel Benoin, Dramatiker; Heinz Gauggel, Friseur in Sigmaringen; Dr. Otto H. Becker, Staatsarchivar in Sigmaringen und Dr. Arnulf Moser, Historiker aus Konstanz. Regie: Andrea Leclerque