Vor 100 Jahren etablierte sich in Deutschland der Vegetarismus in Bevölkerungskreisen, die sich erstmals bewusst ernähren wollten. Kurz danach propagierten einige Rohköstler unverarbeitetes, naturbelassenes Essen als gesundheitsfördernd. In den 70ern fanden sich dann die Anhänger der biologisch erzeugten Kost, damals überzeugte Getreideliebhaber und schnell als Müslis verlacht. Die Kinder dieser Müslis haben sich inzwischen als sogenannte LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) etabliert und setzen auf eine allgemein gesunde und nachhaltige Lebensweise. Diese und weitere Modewellen in der Ernährung haben auch dafür gesorgt, dass sich gewisse Ernährungsmythen hartnäckig halten: Fett macht fett! oder Eier sind schlecht für den Cholesterinspiegel. Brauner Zucker soll gesünder sein als weißer, und Kaffee entwässert. Mit O-Tönen von Dr. Markus Keller, Ernährungswissenschaftler und Leiter des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung, Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Kulturwissenschaftler an der Universität Regensburg, Petra Weber-Renner, Ernährungsberaterin und Dr. Beat Bächi, Historiker am Institut für Medizingeschichte an der Universität Bern.