Am Tresen mit dem SPD-Politiker und syrischen Flüchtling
Mike Josef hat eine beinahe unlösbare Aufgabe. Frankfurt wächst und wächst, wie alle Großstädte, trotzdem muss er es schaffen, dass die Mieten nicht weiter steigen. Was tut er dafür, dass Menschen mit normalem Einkommen in der Stadt wohnen bleiben können, dass Sozialwohnungen nicht weiter verschwinden, dass die gewachsene Sozialstruktur von Stadtteilen nicht binnen weniger Jahre durch Gentrifizierung zerstört wird? Als Planungs- und Wohnungsbaudezernent von Frankfurt muss er darauf Antworten finden. Früher war das vielleicht ein dröger Job, heute geht es um Zukunftsfragen: „Ein Dach über dem Kopf zu haben, ist die Voraussetzung Teil einer Gesellschaft zu sein", sagt Josef.
Josefs Leben ist eine Aufsteigergeschichte: Seine Eltern flohen als Christen aus Syrien nach Deutschland. Vieles musste die Familie erst lernen. Auf die Flüchtlingskrise hatte der SPD-Politiker 2015 einen anderen Blick: "Wenn meine Eltern damals, 1987, nicht das Land verlassen hätten, wäre ich vielleicht heute einer von denen, die jetzt gekommen sind.“ Warum seine Eltern ihren Namen eindeutschen ließen und wieso Josef als heutiger Hoffnungsträger der hessischen SPD bei seiner ersten Bundestagswahl 2002 Edmund Stoiber wählte - über all das sprechen wir mit ihm im F.A.Z.-Gesprächspodcasts Am Tresen.