Meditieren mit Märchen – mit den Märchen der Brüder Grimm
Zu den Märchen der Brüder Grimm zu meditieren, erschien auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich. Tatsächlich fanden sich aber in den Märchen mythologische Verdichtungen, die in der Sagenwelt als solches nie existierten. Die meisten Märchen der Brüder Grimm setzten sich aus mehreren Sagen oder Märchen des europäischen Raums zusammen. Dachte man nun drüber nach, warum eine Stiefmutter eventuell böse war und eine Prinzessin grundgut war, damit sie so handelten, wie sie eben handelten, ließ das Einblicke in das menschliche Dasein zu, das normalerweise im Verborgenen lag.
Wir arbeiteten folgende zehn Märchen als Meditationen aus:
Dornröschen – Väterliche Überfürsorge
Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich – Väterliche Fremdbestimmung
Hänsel & Gretel – Initiation für Jungs
Frau Holle – Wir sind alle eins
Der Wolf und die sieben jungen Geißlein – Totale Selbstüberforderung
Rapunzel – Der Sinn des Lebens
Die kluge Else – Vorauseilender Gehorsam
Der gestiefelte Kater – Durch Nichts-Haben zum Sein
Die Kristallkugel – Gutes und Schlechtes sind einander Spiegel
Der Trommler – Der Schlag des Herzens
Die Märchen und die philosophischen Fragen, die wir uns dabei stellten, arbeiteten auf einer Ebene weit unter der des Denkens. Wir befanden uns auf der Ebene des denkenden Herzens und des bewussten Fühlens. Selbst im alltäglichen Leben wurde ersichtlich, wer dem Weg eines "Dornröschen" oder dem eines "gestiefelten Katers" folgte. Von Meditationsabend zu Meditationsabend intensivierte sich diese Erfahrung. Seelische Auflösungsprozesse fanden statt, was blieb, war ein Gefühl der Entspannung. Der Klang der Stimme von Tommi Horwath und das sanfte Schwingen der Harfenseiten bildeten eine Einheit, die das Portal zur Reflexion im Inneren öffneten.
Jegliche Informationen oder Anleitungen von "Meditieren mit Märchen" ersetzt nicht die Beratung, Diagnose und/oder medizinische Behandlung durch Ihren Arzt oder Therapeuten.