Als sich Max Mohr am 29. Oktober 1934 in Hamburg einschifft um Deutschland zu verlassen und nach Shanghai zu emigrieren, findet sich in seinem Reisegepäck neben wenigen persönlichen Dingen die erste Fassung seines Romanmanuskripts mit dem Titel "Das Einhorn". Sein Leben im Exil ist bis zu seinem Tod im Jahr 1937 geprägt vom Kampf, eine neue Existenz in Shanghai aufbauen zu wollen.
Juliane Köhler liest, in der Rolle seiner daheim gebliebenen Frau Käthe, die Briefe, die Mohr fast täglich vom Irrsinn im Babylon am Jangtse schreibt. Als sein Koffer 1937 zurückkommt, enthält dieser die noch unvollendete zweite Fassung von "Das Einhorn". In der persönlichen Form eines Tagebuchs erzählt Max Mohr die Geschichte dieses Fabeltiers, gelesen von Doris Schade (Mutter), Heidy Forster (Freundin der Mutter) und Paul Herwig (Sohn) in den Rollen der Protagonisten.
Aus dem Lexikon: Dem Einhorn werden besondere Fähigkeiten nachgesagt, angeblich können seine Tränen Versteinerungen lösen, Tote zurück ins Leben holen, sein Blut soll Unsterblichkeit jedoch mit Verfluchungen erwirken. Aber das Einhorn kann auch ein karges, wüstes Land wieder zum Blühen bringen, sobald es seine Grenzen überschreitet.
Juliane Köhler wurde in Göttingen geboren.
Von 1985 bis 1988 erhielt sie eine Schauspielausbildung bei Uta Hagen und im H. B. Schauspielstudio in New York.
Ab 1993 im Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels, später Wechsel an die Münchner Kammerspiele.
Wichtige Rollen: Monolog "Das kunstseidene Mädchen" nach Irmgard Keun, Titelrolle in Ibsens "Hedda Gabler" und Eve in Kleists "Der zerbrochene Krug".
Deutschlandweit und international durch ihre Film- und Fernseharbeit bekannt: Kinofilm "Aimée und Jaguar" (Deutscher Filmpreis, Silberner Bär der Berlinale und Bayerischer Filmpreis), Hauptrolle im Oscar-prämierten Film "Nirgendwo in Afrika" und die Rolle der Eva Braun in "Der Untergang" (Regie: Oliver Hirschbiegel).
Seit 2001 wieder am Bayerischen Staatsschauspiel.
Doris Schade kam 1962 an die Münchner Kammerspiele, spielte als erste Rolle die Desdemona im "Othello" (Regie: Fritz Kortner). 1972 Gast bei den Salzburger Festspielen, anschließend fünf Jahre Hamburger Schauspielhaus unter Ivan Nagel. Seit 1977 wieder an den Münchner Kammerspielen, eine Auswahl: Jokaste im "Ödipus", "Medea" von Hans Henny Jahnn, Hekabe in den "Troerinnen", Marthe Rull im "Zerbrochenen Krug", die Mutter in Thomas Bernhards "Am Ziel" und Marieluise Fleißer in "Die Rückseite der Rechnung".
Kinodebüt 1980 in dem Gesellschaftsdrama "Die Bleierne Zeit" (Margarethe von Trotta), mit der sie auch "Heller Wahn" (1982), "Rosa Luxemburg" (1985) und "Rosenstraße" (2003) drehte. Mit Rainer Werner Fassbinder "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982) und "Frauen in New York".
1986 Gertrud-Eysoldt-Ring, der höchstdotierte Preis in der deutschen Theaterkunst, 1993 Bundesverdienstkreuz und 1999 Bayerischer Maximilians Orden für Kunst und Wissenschaft. 1996 in dem Oscar-nominierten Kinoerfolg "Jenseits der Stille" (Caroline Link) und 1999 Fernseh-Mehrteiler "Jahrestage" (Margarethe von Trotta).
Heidy Forster wurde 1931 geboren, absolvierte ihre Schauspielausbildung am Schauspielhaus Zürich.
Arbeit an verschiedenen Häusern in der Schweiz und Deutschland.
In den siebziger Jahren großer Erfolg mit dem Stück "Wunschkonzert" (Franz Xaver Kroetz) europaweit.
Von 1981-1999 festes Engagement am Residenztheater München, danach freiberuflich tätig am Münchner Volkstheater, an den Münchner Kammerspielen und am Residenztheater München "Geschichten aus dem Wienerwald" (2007).
Film und Fernsehen: "Drei Tage im April", "Tatort", "Kleine Semmeln", "Eine Hand voll Glück", "Ein Geschenk des Himmels", "Vorletzter Abschied" (Deutscher Kurzfilmpreis 2005).
Paul Herwig wurde 1970 in Berlin geboren. Er war von 1995 bis 2001 Ensemblemitglied des Bayerischen Staatsschauspiel in München. Seit 2001 arbeitet er fest im Ensemble der Münchner Kammerspiele.