Madeleine Bossard wälzte sich schlaflos in ihrem Bett hin und her. Über ihr summte der Propeller, der es nicht schaffte, die schwülheiße Luft der Tropennacht ein wenig abzukühlen. Stöhnend richtete sich die junge Frau auf und wischte sich mit dem Laken, das sie sich übergezogen hatte, den Schweiß von der Haut. Madeleine stieg aus dem Bett und lief zum Fenster, das weit geöffnet war. Ein leiser Windhauch umschmeichelte ihren nackten Körper, irgendwo zirpten Zikaden, und im Schein des vollen Mondes huschte ein Gecko über die Fliesen der Terrasse. Mangobäume verströmten einen intensiven Duft, und von der Feuerstelle her stieg immer noch ein brandiger Geruch auf. Madeleine schloss die Augen und sah sich selbst dort am Feuer sitzen, um sie herum die Mitglieder der Reisegruppe, die sie betreute. Zwei Deutsche, junge Frauen in ihrem Alter, die das Abenteuer suchten, wie sie bei Reiseantritt verkündet hatten. Sechs Franzosen und ein Schwede. Lars Sundström. Groß, schlank, muskulös. Ein blonder Wikinger, mit wilder Mähne und Dreitagebart, der sein attraktives Aussehen unterstrich. Lars hatte von Anfang an die Blicke der weiblichen Teilnehmer der Reise, vor allem die der drei Französinnen, auf sich gezogen. Er hatte diesen bestimmten, leicht melancholischen Blick, der das weibliche Geschlecht ansprach, und vermittelte den Eindruck eines einsamen Wolfes, auf der Suche ... Ja, wonach eigentlich? Madeleine hatte den ganzen Abend darüber nachgedacht, während sie um das Feuer herumsaßen, der Koch des Hotels, in dem die Gruppe logierte, grillte, und Lars auf seiner Gitarre spielte. Songs von Elton John und John Denver. Musik, die sich einprägte und die anderen zum Mitsummen animierte. Dabei ließ der Schwede seinen Blick schweifen und besonders lange auf Madeleine ruhen. Seine Augen schienen sie zu durchdringen, während seine Stimme sich in ihr Herz sang. Die attraktive Französin spürte, wie sich unter seinem Blick ihre Brustwarzen versteiften und aufrichteten.