Nur wenige Häftlinge haben die Arbeit in den Sonderkommandos in Auschwitz überlebt, noch weniger vermochten je darüber zu berichten. Der jüdische Gerichtsmediziner Miklós Nyiszli gehörte zu denjenigen, die das Grauen nicht nur überlebten, sondern auch Zeugnis von der »finstersten Zeit der Menschheitsgeschichte« ablegen konnten. 1946 erstmals erschienen, schildert der Bericht des ungarischen Juden mit rumänischem Pass, der in Deutschland zum Gerichtsmediziner ausgebildet wurde, minutiös die Abläufe der Vernichtungsmaschinerie. Als Arzt in einem der Krematorien in Auschwitz eingesetzt, war er für zahlreiche Obduktionen verantwortlich und fertigte Berichte an, die meist der vorgesetzte SS-Arzt Mengele abgezeichnet hat. Es handelt sich um die erste Publikation eines Augenzeugen, die aus dem Inneren der Todesfabrik Auschwitz berichtete. 1992 erschien die Schrift erstmals in deutscher Sprache. 2024 erschien diese aktualisierte und erweiterte Neuausgabe, ergänzt um Dokumente, die weitere Details aus Nyiszlis Leidenszeit enthalten, insbesondere über seine Inhaftierung im Lager Auschwitz-Monowitz vor seiner Überstellung nach Birkenau.
"Meine Augen begleiten zwei Millionen Menschen bis zur Gaskammer. Ich war Zeuge, wie Menschen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden. Auf Befehl eines fanatischen, sich für ein Genie haltenden wahnwitzigen
Arztes öffnete ich die Leichen von Hunderten von Opfern. Er wollte Nutzen ziehen aus dem Tod von Millionen Opfern für falsche, für pseudowissenschaftliche Theorien. Ich schnitt das Fleisch aus den Körpern gesunder Mädchen für Dr. Mengeles Bakterienkulturen. Ich badete die Leichen von Krüppeln und Zwergen in Kalziumchlorid-Lösung und kochte sie in Bottichen, damit die sachgemäß präparierten Skelette in
die Museen des Dritten Reiches gelangen konnten, um dort zukünftigen Generationen als Beweis für die Notwendigkeit der Ausrottung eines Volkes zu dienen.
Zweimal fühlte ich vor den Waffen der Exekutionsabteilungen den Hauch des Todes. Ich nahm Abschied von den blutigen Leichen meiner 1300 Kameraden und blieb zurück als einziger Zeuge." Miklós Nyiszli
Inhalt u.a.
»Ich war der Obduktionsarzt von Dr. Mengele im Krematorium von Auschwitz«
Aussage vor dem Ungarischen Wohlfahrts-Komitee für die Betreuung deportierter Juden (DEGOB)
Eidesstattliche Erklärung im Nürnberger IG-Farben-Prozess
Ich war ein Zeuge in Nürnberg. Bericht in der Budapester Zeitung Világ Einleitung
Die Hölle von Auschwitz. Stellungnahme in der Budapester Zeitung Világ
Der Lebensweg des Dr. Miklós Nyiszli
Personalia ausgewählter ehemaliger Häftlinge
Personalia ausgewählter ehemaliger SS-Angehöriger
Inhalt
Vorbemerkungen
Ab Track 3 bis Track 44:
Teil 1 Erklärung
»Ich war der Obduktionsarzt von Dr. Mengele im Krematorium von Auschwitz«
Nachwort
Track 45:
Teil 2. Aussage vor dem Ungarischen Wohlfahrts-Komitee für die Betreuung deportierter Juden (DEGOB)
Track 46:
Eidesstattliche Erklärung im Nürnberger IG-Farben-Prozess
Ab Track 47 bis Track 59:
Ich war ein Zeuge in Nürnberg. Bericht in der Budapester Zeitung Világ Einleitung
Track 60:
Die Hölle von Auschwitz. Stellungnahme in der Budapester Zeitung Világ
Track 61:
Der Lebensweg des Dr. Miklós Nyiszli
Track 62:
Personalia ausgewählter ehemaliger Häftlinge
Track 63:
Personalia ausgewählter ehemaliger SS-Angehöriger