Kein Autor hat das Leben der Bundesrepublik so sehr beeinflusst wie Günter Wallraff. Getarnt als Hans Esser enthüllte er die Praktiken der Bild-Zeitung. Für „Ganz Unten“ lebte er als Türke Ali am Rand der Gesellschaft. Immer wieder gab er sich neue Gesichter, um gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen. Und immer erreichten seine Bücher ein großes Publikum, denn, wie der Literaturwissenschaftler Hans Mayer einmal schrieb: „Seine Bücher sind gerade auch dort, wo sie den Leser erschüttern müssen, zugleich so etwas wie Schelmenromane.“
Zu seinem 60. Geburtstag liest Günter Wallraff selbst aus den wichtigsten seiner Reportagen. Es sind Texte, in denen der nach Erich Maria Remarque vielleicht einflussreichste deutsche Autor dieses Jahrhunderts (Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung) den Finger in die Wunde legt und Einblicke in die oft beschämende deutsche Realität gewähren.