Am Tresen mit dem Moderator von "Bares für Rares"
Stuhlkreis: „Heute wird alles totgeredet. Wir machen
bei jeder Sache sofort einen Stuhlkreis. Was mir ein klein bisschen fehlt, ist
die Demut, dass es uns wirklich sehr gut geht. Uns fehlt die Toleranz. Das Wort
wird inflationär genutzt, aber ich kenne fast keinen mehr, der es lebt. Die
momentane Zeit ist eigentlich die beste, die wir je hatten, aber wir machen sie
selbst ständig zum Problem.”
Harte Arbeit: “Wenn man nicht mal richtig geschuftet hat, richtig gelitten hat, wie soll man das genießen, wenn einem das Glück einem hold ist?”
Hirnschlag mit Mitte 20:
„Als ich das erlebt habe und lange im Reha-Zentrum war, habe ich dort viele
tolle Menschen kennengelernt. Dadurch habe ich später vieles mit einem anderen
Blick gesehen. Aber für mich war irgendwann klar: Ich will wieder zurück in die
Parallelwelt derer, die glauben, dass sie Sorgen haben, die sich über
Kleinigkeiten aufregen. Und deswegen bin ich vielleicht wieder gesund geworden.
Allerdings habe ich genauso weitergemacht wie beim ersten Mal - und zwei Jahre
später, mit 28, einen zweiten Hirnschlag mit Herzinfarkt bekommen. Ich war fast
tot.“
Erste Fernsehsendung: „Da
dachte ich: Mein Deutsch ist schwierig. Mir fehlt hier und da etwas rhetorische
Bildung. Ich habe zwar die gleichen Buchstaben wie die ganzen Gelehrten, ich
mache nur weniger Wörter daraus. Daraus habe ich meinen Vorteil gezogen. Mich
verstehen mehr Menschen, weil ich weniger Fremdwörter gebrauche.“
Bares für Rares: „Die ersten Jahre habe
ich ja immer wieder versucht, mit den Leuten zu diskutieren, wo dann auch schon
mal von det Aufnahmeleitung unterbrochen wurde. Horst, willst du die überreden,
nicht zu verlaufen? Am Anfang wollte ich noch mehr verstehen lernen, warum
Leute solche schönen Sachen weggeben. Und irgendwann ist da auch wieder die
Toleranz in mir gewachsen. Schade finde ich es trotzdem.“
Klimabewegung: “Ich finde es toll, dass es eine Klimabewegung gibt. Greta Thunberg hat eine weltweite Bewegung Bewegung ausgelöst. Aber irgendwann ist auch mal gut. Ich bin ein harmoniesüchtiger Mensch, aber mich regt es auf, wenn man selbst nichts tut.”