Auf gefährlicher Suchwanderung, die Fähigkeit zur Liebe zu gewinnen, einer Liebe, die Sinnlichkeit und Glaube als untrennbar voneinander empfindet, dieses Thema - der Traum des Hieros Gamos, versinnbildlicht in der Hochzeit, wird in den Märchen mit ihrer intuitiv erfahrbaren Bildsprache immer wieder variiert. Insofern feiern diese Erzählungen einen Mut, eine Offenheit und Redlichkeit, die dem Geist der augustinisch-christlichen Lehre in ihrem Unvertrauen in den Menschen diametral entgegensteht. Dieser "anarchische" Glaube, im Kulturhintergrund der Volksliteratur immer lebendig geblieben, kann wohl im Wesentlichen die ungebrochene Faszination für diese Erzählungen erklären.