"Ich denke, es ist für die geistige Gesundheit eines Menschen enorm wichtig, dass er seine berufliche Tätigkeit mit brennendem Herzen ausübt. Dass er einer Arbeit nachgeht, die er um nichts auf der Welt missen möchte und die ihn mit Stolz erfüllt. Eine Arbeit, mit der er sich 1000 prozentig identifizieren kann.
Und darum hätte ich es so gerne in der bemannten Raumfahrt zu etwas gebracht. Ich wäre so gerne zum Saturn oder zur Venus geflogen.
Je nachdem, welcher der beiden Hübschen näher an der Erde dran ist.
Ich hatte mir ja bereits zu Weihnachten 1970 einen Raumanzug plus Rakete gewünscht, aber was habe ich bekommen? Ein dreibeiniges Meerschweinchen! Aus finanziellen Gründen, wie es hieß. Da "Flexibilität" mein zweiter Vorname ist, ließ ich von meiner Schwester Christa für das Meerschweinchen einen Raumanzug aus dem neuen Nylonhemd meines Vaters nähen und Lisbeth, so hieß das Meerschweinchen, musste meinen Traum leben. Mit einem selbstgebauten Katapult entließ ich Lisbeth in die Umlaufbahn unseres blauen Planeten. Wobei ich mir bis heute nicht ganz sicher bin, ob Lisbeth tatsächlich den Orbit erreicht hat oder ob sie nur auf die Veranda unseres Nachbarn geknallt ist. Der Schrei der Frau unseres Nachbarn, unserer Nachbarin also, den ich damals vernahm: "Verdammte Scheiße, was macht das Drecksvieh im Nylonhemd auf meiner Veranda!!!" spricht für die zweite Version.
Was lernen wir aus dieser traurigen Geschichte? Hier halte ich es mit dem dänischen Religionsphilosophen Helga Helgason, der in seinem Hauptwerk "Achtung Hintermann, die Dreifaltigkeit einmal anders gesehen" schreibt: "Lebe deinen Traum niemals selber, denn du könntest volle Kanne mit der Fresse voran auf die Veranda deines Nachbarn klatschen."