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Im Jahre 1788 hielt Friedrich von Schiller eine Vorlesung über ein historisches Thema, das ihm die Professur für Geschichte an der Universität Jena einbrachte: ""Die Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Regierung"". 1988 machte der WDR daraus eine abendfüllende Hör-Inszenierung von 13 Stunden Länge und holte ein bedeutendes Werk ins Bewußtsein der Öffentlichkeit zurück: eine historische Abhandlung, die aus dem gesprochenen Wort lebt, ein Zeitdokument des ausgehenden 18. Jahrhunderts und eines der schönsten Werke im Grenzbereich von Literatur und Historiographie. Schillers Auseinandersetzung mit diesem historischen Thema blieb wichtig für sein gesamtes literarisches Schaffen: es ist das Thema des großen Umbruchs von der Feudalmacht zur Bürgerrepublik. Es ist das Thema seines ""Don Carlos"" und das Thema aller seither geschriebenen Literatur zur Befreiung des modernen Menschen aus mittelalterlischer Knechtschaft.<br />
<br />Die Inszenierung des WDR holt eine Reihe bedeutender Schauspieler auf die Sprechbühne: Rolf Henniger, Hans Korte, Thomas Holtzmann, Rolf Boysen, Maria Becker und Friedhelm Ortmann geben dem Text eine solche Tiefe, dass die Reaktionen der Zuhörer auf die Erstausstrahlung 1988 nicht verwundern. Erhebungen zufolge lauschten insgesamt 400.000 Menschen dem Radio-Ereignis. <br />
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