Glücksspielsucht brachte Daniel Kessler während der Corona-Pandemie ins Gefängnis.
Seine Biografie bietet spannende Einblicke in den Haftalltag und die Justiz aus Sicht eines Inhaftierten aber auch in die jahrelang verschwiegene Suchterkrankung des pathologischen Glücksspiels.
Daniel Kessler ist, verheiratet, Vater einer Tochter, Rettungssanitäter, Gruppenführer bei der Feuerwehr und bis zu seiner Inhaftierung war er als Disponent in einer integrierten Leitstelle tätig und u.a. für die Bearbeitung von Notrufen der 112 & 19222 zuständig.
Es war ein Kick gewesen zu versuchen, mit immer höheren Einsätzen die Verluste wieder gutzumachen. Auch, wenn diese Strategie niemals aufgegangen ist. Heute ist ihm klar: Am Ende gewinnt immer der Anbieter.
Wer mit Daniel Kessler spricht, der spricht mit einem Mann, der geradezu erleichtert wirkt. Erleichtert darüber, dass ich endlich offen zu meiner Sucht stehen kann. Sie hat dadurch die Gewalt über mich verloren.
"Meine Inhaftierung kam, so blöd es klingen mag, für mich genau zum richtigen Zeitpunkt."
Der Corona-Lockdown erwischte ihn voll. Monatelang konnte er seine Familie nicht sehen, weil jeglicher Besuch im Gefängnis verboten war. Diese Zeit ist sehr hart gewesen. Einige Jahre muss er noch Schulden begleichen, bis irgendwann ein Schlussstrich gezogen werden kann.