Aufzeichnungen aus einer brennenden Stadt
Am 24. Februar 2022 startet die russische Armee einen großangelegten Überfall auf die Ukraine. Schnell gerät die nah an der Grenze gelegene Millionenstadt Charkiw unter starken Beschuss. Hunderttausende Menschen fliehen. Der ukrainische Schriftsteller Sergej Gerassimow jedoch bleibt in der umkämpften Frontstadt. Bald schon fehlt es an sauberem Wasser, Essen und medizinischer Infrastruktur. Die Thermometer zeigen hohe Minusgrade, die Menschen frieren.
Gerassimow beginnt über die Absurdität eines Alltags im Krieg zu schreiben.
Das Ergebnis ist ein aufwühlendes Zeitzeugnis, ein Appell zum Frieden und zur Verständigung.
»Ich lebe in der Stadt Charkiw, im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts.
Das kann mir doch nicht passieren, denke ich.
Dann sehe ich das rote Glühen von Explosionen, die noch jenseits des Horizonts liegen.
Jetzt kann ich es glauben:
Es kann mir passieren.
Es kann jeden treffen.
Es kann dem ganzen Land passieren,
Europa, der ganzen Welt,
der ganzen Geschichte.«