Seit Jahrhunderttausenden nutzen Menschen Feuer und leben in Kulturlandschaften, die maßgeblich durch Feuer mitgeprägt sind. Doch veränderte Lebensweisen und eine zunehmende Bekämpfung des Feuers haben im Laufe des 20. Jahrhunderts dazu geführt, dass Ökosysteme vielerorts aus dem Gleichgewicht gerieten. Erst die großen Katastrophenbrände seit den 1980er Jahren haben ein neues Nachdenken über die Rolle des Feuers für Ökosysteme angestoßen und in der Folge die Feuerökologie als interdisziplinäre Wissenschaft auf den Weg gebracht. Sie erforscht die Geschichte, Nutzung und Funktionen des Feuers und bemüht sich um aktive Anwendung ihrer Forschungsergebnisse, etwa durch Aufklärung, Frühwarnung und Vorschläge zur Verbesserung völkerrechtlicher Rahmenbedingungen.
Johann Georg Goldammer war Europas erster Professor für Feuerökologie und versteht sich als Anwalt des Feuers. In "Feuer-Management für Raumschiff Erde" erzählt er anschaulich und detailreich von einem der faszinierendsten Naturphänomene. Anhand zahlreicher konkreter Beispiele erläutert er die komplexen globalen und lokalen Herausforderungen, die sich in Bezug auf einen bewussten Umgang mit Feuer heute stellen - von Treibhauseffekten und Klimawandel über sinnvolle Landnutzung und Siedlungsformen bis hin zum Schutz der Biodiversität.