In Deutschland sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte aller Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig. Diesen erschreckenden Befund lesen wir im "nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten". So umfangreich die offizielle Bezeichnung, so schlank das Motto des Plans: "Deutschland kommt in Form" lautet die Maßgabe von Regierung und Experten. Politiker und Sportmediziner, Ernährungsspezialisten und Pädagogen werben seit Jahren für eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung, getan hat sich in der Vergangenheit aber wenig. Jetzt soll die fette Mehrheit aktiver werden, zumal der Speck an Bauch und Hüfte zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen soll und damit für Krankenkassen und Volkswirtschaft zum Kostenfaktor wird. Was aber sagt das Körpergewicht tatsächlich über die Gesundheit eines Menschen aus? Leben fitte Dicke vielleicht doch gesünder als schlappe Dünne? In welchem Ausmaß ist unser Körpergewicht zum Politikum geworden?