Beim Flirt - einer Begegnungsform, die man amerikanisch Courtship-Dialogue nennt, geht es weniger um das der Metaphysik zugehörige Unsagbare als vielmehr um das sozial Unverfügbare in zwischenmenschlichen Begegnungen. Dieses Phänomen verweist mitnichten ins Übersinnliche. Es wird auf dem Feld der Rede kultiviert. Die Rhetorik, die alte Kunst der Rede mit ihrer bis in die feinsten Verästelungen der begrifflichen und strategischen Reflexion ausgearbeiteten Systematik, kennt ein vordringliches Ziel: die geschickte Beeinflussung des Gegenübers zugunsten der Interessenlage des Redners. Dieses Ziel aber darf nicht an der Oberfläche erkennbar sein. Denn wer die Absicht spürt, reagiert verstimmt. Genau hier beginnt die Kunst des Flirts. Regie: Ulrich Lampen