Das Stück basiert auf dem witzigen Einfall, dass alle vier Beteiligten des Stücks "mitschuldig" werden: der junge, wohlhabende Alcest, das Wirtstöchterlein Sophie, deren Vater und ihr Mann, der ein rechter Tunichgut ist, und der es dem jungen Alcest schwer macht, seine alte Liebe zum Wirtstöchterlein zu vergessen. Schuldig werden sie in einer Nacht im Zimmer des Alcest, der seit einiger Zeit Gast im Wirtshaus ist, das dem Vater von Sophie gehört. Zunächst schleicht sich Sophies Mann in das Gastzimmer, um Alcest zu bestehlen, weil er dringende Spielschulden hat. Er muss sich vor dem Wirt verbergen, der sich ins Zimmer stiehlt, weil er in einem versiegelten Brief, den Alcest erhalten hat, interessante politische Neuigkeiten wittert. Er flieht vor den Schritten seiner Tochter, die ihrer alten Jugendliebe Alcest ein Rendezvous zugesagt hat. Nun, und Alcest macht sich schuldig, weil er seiner nächtlichen Besucherin näher tritt als er sollte und dürfte. Der witzige Einfall der Mitschuld aller Beteiligten und der pikante Mittelpunkt des Stückes, der ihnen allen ein schlechtes Gewissen verursacht, geben Goethes "Mitschuldigen" heute noch eine lebendige Beteiligung. Bearbeitung und Regie: Paul Hoffmann, Musik: Rolf Unkel