Margarete ist zwölf Jahre alt, als sie Hochzeit feiert mit dem zwei Jahre jüngeren Prinzen Johann von Böhmen, einem Sohn des König Johanns von Luxemburg. Sie ist klug, beobachtet scharf und weiß ihren Verstand zu gebrauchen. Doch all ihr Bemühen ist vergeblich: Was man dem Kind noch mitleidig nachsieht, der erwachsen Frau verzeiht man ihre Hässlichkeit nicht. Ihr "Konkurrentin" die schöne Agnes von Flavonen nimmt ihr die Männer und schließlich auch Ihren Sohn und ihr Volk. Resigniert und vereinsamt, ist ihr am auch das Schicksal Tirols gleichgültig. Lion Feuchtwanger, 1884-1958, war Romancier und Weltbürger. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen. Als Lion Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache. Die Lebensstationen von München über Berlin, seine ausgedehnten Reisen bis nach Afrika, das Exil im französischen Sanary-sur Mer und im kalifornischen Pacific Palisades haben den Schriftsteller, dessen unermüdliche Schaffenskraft selbst von seinem Nachbarn in Kalifornien, Thomas Mann, bestaunt wurde, zu einem ungewöhnlich breiten Wissen und kulturhistorischen Verständnis geführt. 15 Romane sowie Theaterstücke, Kurzgeschichten, Berichte, Skizzen, Kritiken und Rezensionen hatten den Freund und Mitarbeiter Bertold Brechts zum "Meister des historischen und des Zeitromans" (Wilhelm von Sternburg) reifen lassen. Mit seiner "Wartesaal-Trilogie" erwies sich der aufklärerische Humanist als hellsichtiger Chronist Nazi-Deutschlands. Buchvorlage: Lion Feuchtwanger: Die häßliche Herzogin. Roman, aus: Lion Feuchtwanger, Gesammelte Werke in Einzelbänden, Band 5, 1. Auflage 1954, © Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 1994, Regie: Stefan Hilsbecher