Der Sexualtrieb ist, laut Sigmund Freud, die stärkste Triebfeder der menschlichen Spezies und höchst effizient. Wie sich die Spielarten der menschlichen Fortpflanzung, der Kult um den Sex, die Strategien der Verführung, das Verständnis von Erotik und Lust historisch verändert haben (und was in allen Epochen identisch geblieben ist) zeigt eine archäologische Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum Trier mit Hilfe vieler Exponate. So ist zum Beispiel bronzezeitliche Reizwäsche zu sehen: ein transparentes Röckchen, gefunden in einem Grab in Dänemark. Es gibt griechische Vasen mit deftigen Szenen, Venus-Statuetten, historische Kondome und Keuschheitsgürtel. Kann man daran ablesen, wie Menschen in früheren Zeiten Sexualität erlebt haben? Wie sich Moralvorstellungen durch die Jahrhunderte geändert haben? Wie genau waren die medizinischen Kenntnisse der Fortpflanzung? Wann kam Erotik ins Spiel? Und welche Funktion hatten Scham und Prüderie für frühere Kulturen? O-Töne: Ulrike Brandenburg, Psychotherapeutin und Vorstandsmitglied der Dt. Gesellschaft für Sexualforschung; Angelika Dierichs, Archäologin; Vincent van Vilsteren, Leiter des Drents Museum, Assen, Niederlande