Emerelle hatte Angst. Sie blickte zum dunklen Wald, der bis fast ans Ufer des eisbedeckten Fjords reichte. Wie lang war ihre Mutter schon fort? Eine Stunde? Zwei? Fahl wie der Rauch eines fast erstorbenen Feuers griff die Dunkelheit über die Bergkämme am nahen Horizont. Die Nacht war nah. Eine Nacht, in der Mond und Sterne klar am Himmel stehen würden, um die Winterlandschaft in eisiges Licht zu kleiden. »Alles wird gut«, flüsterte ihr Bruder Meliander so leise, als habe er Sorge, etwas im Wald könne sie hören – und als seine verschwitzte Hand die ihre berührte, wusste sie, dass er gelogen hatte …