Harry Haller, ein vereinsamter Mann von fünfzig Jahren, verbringt seine Tage im Dialog mit den großen Denkern im Arbeitszimmer, seine Nächte mit billigem Wein in zwielichtigen Kneipen. Aus seiner vereinfachten Selbstinterpretation als "Steppenwolf" - halb als Wolf, halb als Mensch fühlend - holt ihn erst die Kurtisane Hermine.
Sie ist es, die ihn in die Mannigfaltigkeit der menschlichen Psyche im Spiegelbild des "Magischen Theaters" einführt und ihm Wege zu Humor, innerer Harmonie und Wandlungsfähigkeit zeigt.
Hermann Hesses kompositorisch gewagtester Roman eignet sich aufgrund seiner komplex gegliederten Struktur besonders für eine Übertragung ins Hörspiel, die Valerie Stiegele aufs Vorzüglichste gelungen ist.
Die Regisseurin Christiane Ohaus beschwört den Bilderreichtum des Romans mit den Stimmen von Manfred Zapatka, Dieter Mann, Cornelius Obonya u. v. a.
Hermann Hesse, 1877 - 1962, schuf mit seinem Steppenwolf ein Werk, das mit seiner Irrationalität, seiner Thematisierung des Drogenrauschs und der Stilisierung des zerrissenen, unverstandenen Helden vor allem das jugendliche Publikum fasziniert.
(Laufzeit: 3h 20)