Alles beginnt mit einem tragischen Unglück: Bei einem Hubschrauberabsturz kommt das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg ums Leben. Zurück bleibt ihr einziger Sohn, der 15 jährige Christian von Sternberg, von allen nur "Der kleine Fürst" genannt. Sobald er volljährig ist, wird er die Verantwortung für die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Helena von Weiden sah auf, als ihre Tochter den abgedunkelten Raum betrat. Sie erhob sich und kam mit raschen Schritten auf Susanna zu. "Kannst du ein bisschen bei ihm bleiben?", flüsterte sie. "Er ist jetzt ruhiger geworden. Ich will eine Kleinigkeit essen, dann werde ich den Arzt rufen." Susanna stockte der Atem. "Ist es so weit?" "Ich denke ja", antwortete Helena. Sie war eine attraktive Frau von Anfang Fünfzig, eine schmale Blondine mit grauen Augen. Susanna hatte dagegen die dunklen Haare des Vaters und auch seine braunen Augen geerbt. Helena hielt sie einen Moment fest an sich gedrückt und streichelte ihr liebevoll die Wange, bevor sie hinausging. Susanna trat zögernd und ein wenig ängstlich an das Bett ihres Vaters, der an Krebs erkrankt war und seinen Kampf gegen die tückische Krankheit nun wohl verloren hatte. Er drückte ihre Hand, aber der Druck war so schwach, dass man allein daran erkennen konnte, wie kraftlos er bereits war. Leise sprach er zu ihr: "Ich muss dir etwas sagen - wenigstens du sollst die Wahrheit wissen." Viola Maybach hat es geschafft mit ihrer Serie "Der kleine Fürst" eine Vielzahl von Lesern zu begeistern. Die Geschichten um den zum Waisen gewordenen Christian von Sternberg, der sich im Laufe der Zeit zu einer starken Persönlichkeit entwickelt und eines Tages das Fürstentum übernehmen wird, sind ein großer Erfolg. Zu weiteren Serien, die aus der Feder von Maybach stammen, zählen unter anderem "Das Tagebuch der Christina von Rothenfels", "Rosenweg Nr. 5" und "Das Ärztehaus".