Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage ist ein Buch von Theodor Herzl, mit dem er versuchte, eine jüdische Antwort auf die damals so genannte Judenfrage aufzuzeigen. Es erschien 1896 in Leipzig und Wien in der M. Breitenstein's Verlags-Buchhandlung, nachdem Cronbach in Berlin und Duncker & Humblot eine Publikation abgelehnt hatten. Herzl schrieb es unter dem Eindruck der Dreyfus-Affäre; er beendete das Manuskript am 17. Juni 1895. Die Buchausgabe erschien im Februar 1896.
Der Judenstaat ist kein religiöses Werk, es hat vielmehr das moderne Judentum maßgeblich politisch beeinflusst, indem es das Fundament des politischen Zionismus legte. Für Herzl war ein Judenstaat einerseits wegen des weltweit vorhandenen Antisemitismus notwendig, andererseits weil die Religion durch die Folgen der Aufklärung und der Emanzipation ihren identitätsstiftenden und verbindenden Charakter für das Judentum verloren habe.