Italien am Ende des Ersten Weltkrieges: Der Sieg gegen Österreich steht kurz bevor, aber Hunderttausende Bauernsöhne aus Süditalien sind im Norden, in einem für sie unbekannten Land und einem fremden Krieg, bereits verheizt worden. Da zeigen sich an dem Kapuzinerpater Francesco Forgione Wundmale an Brust, Händen und Füßen. Das Volk im bitterarmen Apulien hat seinen Heiligen, seinen "Zweiten Christus" zum Anfassen, Mussolinis Faschisten fördern seinen Kult, der Vatikan dagegen stuft den Pater nach internen Ermittlungen als Scharlatan ein, der seine Wunden mit Karbolsäure offen hält. Padre Pio betätigt sich als Heiler, macht Prophezeiungen, und nach seinem Tod 1968 wächst seine Popularität über alle Grenzen. 2002 wird er, unter Johannes Paul II., heilig gesprochen. Um seine Grabstätte in San Giovanni Rotondo hat sich der am meisten besuchte Wallfahrtsort Europas entwickelt. Padre Pio ist zum Nationalheiligen des Berlusconi-Italien geworden. O-Töne: Peter Kammerer( Soziologe, Italien), Thomas Hauschild (Ethnologe), Sibylle Wagensommer (Redakteurin, Magazin "Die Stimme Padre Pios"), Theodor Isele )Leiter Gebetsgruppe "Pater Pio" in Bulgenbach, Südschwarzwald), N. N. (it, darüber dt Übersetzung), verschiedene Verehrer von Padre Pio, N. N. (dt), verschiedene Verehrer von Padre Pio, San Giovanni Rotondo, Bruno Gorgoglione (it, darüber dt Übersetzung, Sonderschullehrer, San Giovanni Rotondo), Valeria Lauriola (it, darüber dt Übersetzung, Buchhändlerin, San Giovanni Rotondo).