Bislang unveröffentlichte Novellen des jungen Marcel Proust – erstmals auf Deutsch
Mit Anfang 20 verfasst der junge Marcel Proust kurze fiktionale Texte, Skizzen, zarte Geschichten, geprägt vom ersten Aufscheinen homosexueller Liebe, noch empfunden als Fluch und immer tragisch endend. Die Geschichten bleiben, wohl weil sie nicht den traditionellen Moralvorstellungen der Zeit entsprechen, unveröffentlicht und geraten in Vergessenheit, bis der Proust-Forscher Bernard de Fallois sie Anfang der 50er Jahre in einem Stapel Manuskripte findet, eigentlich für die Veröffentlichung in "Les Plaisirs et les Jours" gedacht, aber nie veröffentlicht. Er analysiert sie in seiner Doktorarbeit, daraufhin bleiben die Texte wieder unter Verschluss, bis sie 2019 endlich in Frankreich veröffentlicht werden. Sie liegen nun zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vor und zeigen einen jungen Marcel Proust mit einem intimen Tagebuch, das, verkleidet als Geschichten, seine persönlichen Gedanken und Träume formuliert. Und bereits den großen Schriftsteller des weltberühmten Zyklus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" erahnen lässt.
Ungekürzte Lesung mit Cédric Cavatore
1h 17min