Attentat auf einen Angeklagten im Hamburger Landgericht: Der Täter wird erstochen. Abendblatt-Reporterin wird Zeugin.
Vier, fünf schnelle Schritte sind es, dann ist der Mann an seinem Ziel. Er holt aus, seine Hand schnellt mit Wucht nach vorn, zweimal. Augenblicke später liegt der Mann, den er töten wollte, hingestreckt auf dem Boden, ein sterbender Körper in einer sich rasch ausbreitenden Blutlache. Ein Messer hat schwerste Verletzungen verursacht, das Leben des Opfers verlischt schnell. Und neben ihm steht der Messerstecher, die blutige Waffe noch in der Hand; er blickt voller Hass auf den Sterbenden und knurrt: „Der soll mal krepieren, dieses Schwein.“
Es ist ein Attentat coram publico - und für die Hamburger Justiz ein Verbrechen, das sie in den Grundfesten erschüttert. Denn es wird ausgerechnet in einem Verhandlungssaal begangen, wo sonst über Mord und Totschlag gerichtet wird: Noch während einer Urteilsverkündung wird ein Mensch getötet; und viele Anwesende werden zu fassungslosen Zeugen - auch Bettina Mittelacher. Sie erzählt die Geschichte zusammen mit Gerichtsmediziner Prof. Dr. Klaus Püschel.