Warum soll man sich eigentlich ganze zweieinhalb Stunden still auf einen Stuhl setzen (oder wahlweise auf einem Sofa lümmeln, im Schaukelstuhl hin und her wackeln oder sich auf dem weichen Teppich herumfläzen), um durchgehend ein und derselben Stimme zu lauschen, die (mit nur wenigen Ausnahmen) trocken, quasi a cappella, selbst geschriebene mehrminütige Essays, Satiren, spöttische Betrachtungen vorliest? Vielleicht, weil der Autor und Sprecher Wiglaf Droste ist? Der Wiglaf Droste, der inzwischen mittelalte, im Westfälischen Geborene, der Kolumnist, Schriftsteller, Sänger, dessen Texte unter anderem auf der Wahrheitsseite der taz erscheinen, in der FAZ und der Süddeutschen Zeitung, beim kritischen Tagebuch des WDR oder beim DeutschlandRadio Berlin? Genau der Wiglaf Droste. Der Meister der deftigen und spitzen Polemik hat mit Das Paradies wieder gesprochen. Und worüber?