In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember ermordet Konrad seine seit Jahren an den Rollstuhl gefesselte Frau. Zwei Tage später wird er von der Polizei gefunden: in einer ausgetrockneten Jauchegrube, halb erfroren. Über die Gründe für die Tat gibt es Mutmaßungen, verschiedene Zeugen berichten Widersprüchliches. Festzustehen scheint eines: Um eine Studie über das Gehör zu verfassen, das "philosophischste aller Sinnesorgane", zieht sich Konrad gemeinsam mit seiner Frau in das Kalkwerk zurück. Er übt an ihr die urbantschitsche Methode, verbringt Stunden damit, ihr Wörter mit immer der gleichen Buchstabenkombination zuerst in das eine, dann in das andere Ohr zu schreien. Als Konrad erkennt, dass ihm die Niederschrift der Studie unmöglich ist, bleibt nur der Tod...
Ulrich Matthes monologisiert über die Geschehnisse im Kalkwerk und gibt dem Sog von Thomas Bernhards Sprache eine treffende Stimme.
Ulrich Gerhardt bearbeitete Thomas Bernhards Roman über die Möglichkeiten der Literatur meisterhaft für den Rundfunk.
Thomas Bernhard, 1931 - 1989, situierte die Handlung seines Romans bewusst in einem Kalkwerk. Das historische Vorbild am Traunsee war eine Außenstelle des größten österreichischen Konzentrationslagers Mauthausen.
Das Kalkwerk leitet eine Edition der Werke Thomas Bernhards im Hörverlag ein, die neben Schauspielerlesungen großer Romane auch Originalaufnahmen des Schriftstellers selbst zugänglich macht.
(Laufzeit: 1h 30)