Wenn doch nur das Bild anstelle meiner altern würde, wünscht sich Dorian Gray, als er sein Konterfei in einem Porträt betrachtet. Der Wunsch wird Wirklichkeit: Sein exzessives Leben geht scheinbar spurlos an ihm vorüber. Doch muss er dafür immer wieder in die dunkle Kammer, in der er sein Bild versteckt hält. Auf diesem gräbt sich jede unmoralische Entscheidung, jede Verwerflichkeit und jede Illoyalität tief ein, während er selbst makellos bleibt. Folgenlos bleibt sein zügelloses Leben dennoch nicht. Wildes ironische Erzählung über das Verhältnis von Schönheit und Tugend – ungekürzt gelesen von Wolfgang Reichmann.