Die Komikerin übers Fleischessen, Feminismus und Köln
An einem normalen Kiosk in Köln könne man das Gespräch mit Carolin Kebekus nicht führen, ist ihr Manager überzeugt. Zu viele blieben stehen, wollten Autogramme oder Selfies. Deshalb geht es in den hinteren Teil eines Büdchens in der Südstadt, wo Bierkisten lagern. In Köln ist Kebekus, die im Stadtteil Ostheim aufgewachsen ist, FC-Fan und begeisterte Anhängerin des Karnevals ist, eine Art Volksheldin.
In ihrer Kindheit in Ostheim spielte der Glaube eine wichtige Rolle - ihre polnische Oma gab ihr mit, dass Jesus alles sieht und Fehler bestraft. Als in der modernen katholischen Kirche, in der sich ihre Familie engagierte, ein Kruzifix aufgehängt wurde, bekam sie Angst vor der ausgemergelten Jesus-Figur. Im Podcast erzählt sie, wieso sie sich vom Glauben abwandte, dass sie ein hässliches Kind war, wie sie später mit ihrer Oma nach Polen reiste, um sich dort die alte Heimat anzuschauen und wie ihre Kindheit in der Kölner Vorstadt bis heute ihrer derbe Comedy prägt.
Kebekus, die in ihren Programmen immer wieder das Hohelied auf Leberwurstbrot und Mettbrötchen sang, isst inzwischen weniger Fleisch. Die letzte Kuh, die auf ihren Teller kam, kannte sie persönlich. Sie hieß Lise. "Auf der einen Seite war es komisch, dass man die Kuh kannte, aber bis auf das Hinfallen am Ende musste sie nicht leiden, sie hatte ein gutes Leben", sagt Kebekus. Außerdem reden wir "Am Tresen" über Greta Thunberg, Sexismus in der Comedy und die Folgen der MeToo-Debatte.