Am Stadtrand von Baden-Baden liegt Kloster Lichtenthal. Hier beten und arbeiten seit 1245 Cistercienserinnen. Geprägt ist ihr Leben von der Spiritualität der Regel des Heiligen Benedikt: in der Stille der Klausur Gott suchen, hören auf sein Wort, über die Heilige Schrift meditieren, geistliche Lesung und Engagement für die Gemeinschaft. In den gemeinsamen Gebetszeiten singen die Schwestern als wichtigste Aufgabe nach den alten Melodien des Gregorianischen Chorals das Lob Gottes. Es ist in diesem Haus niemals verstummt. Und Arbeit für den Lebensunterhalt bestimmt ihr Leben. Früher nur die Landwirtschaft nutzend, haben die Schwestern heute ihre eigene Schule und Kunstwerkstätten oder beherbergen Gäste. Wie ist über die Mittel der Technik von Mikrofon und Mischpult dieses Leben zu "erhören", wie künstlerisch zu gestalten, was sich doch nicht sagen lässt, sondern einzig sich zeigt? "'Höre' ist das erste Wort der Klosterregeln, die der Heilige Benedikt von Nursia für das gemeinschaftliche Klosterleben formuliert hat. So ist dieses 'Hör'-Stück nicht nur ein Stück Hören eines geregelt ablaufenden Klosteralltags zwischen 4.30 und 20 Uhr. 'Ausculta' ist auch das Hören auf das verklingende Chorgebet, das im gregorianischen Choral hier seit über 750 Jahren mehrmals täglich gesungen wird. Hörstück wie Klosterleben begegnen sich in einem Hörraum. Die Nähe zu den Jahreszeiten und der strukturierende Tagesablauf gaben meinem Hörstück dafür die Form." ( Johannes S. Sistermanns); SWR Edition - ArsAcustica: Die Reihe für akustische Kunst mit Hörspielen zwischen Soundpoesie und musikalischem Hörstück, Klangkunst und Bildender Kunst, Rock, Pop und Neuer Musik, Originalton-Collage und Soundspace, Hrsg. von Manfred Hess und Frank Halbig. Als Bonus hören Sie ein Interview von Bernd Künzig mit Johannes S. Sistermanns über dieses Projekt.