"Gerade über ihn, den seit einem halben Jahrhundert Toten, wird immer noch geredet und geschrieben wie über einen leibhaftigen Bekannten, als hätte er nichts Wichtigeres hinterlassen als sein in unendliche Anekdoten zerfallenes, widersprüchliches, schlagfertiges, trostloses, galizisch-österreichisch-französisches Leben. Aber lässt sich, in seinem Fall, Leben und Werk überhaupt auseinanderhalten?" Reinhard Baumgart fragt dies 1982 in seinen "Drei Ansichten von Joseph Roth". Sein "Requiem" des Jahres 1989 verbindet beides. Noch einmal geht Roth seinem Lebensweg nach, der er selber zeichnete: Biographisches und literarische Figuren kommen zu Wort, mischen sich in seine Sterbephantasmen ein. Ob sie wirklich sind oder erdacht, ob sie Fiktion sind oder Realität, das macht keinen Unterschied mehr. Regie: Otto Düben