Die Veröffentlichungen der Paradise Papers haben bereits zu den ersten politischen Konsequenzen geführt: Das niederländische Finanzministerium will etwa 4000 Steuerdeals prüfen lassen, die nach dem selben Modell funktionieren wie die Deals des Sport-Konzerns Nike. Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn kritisierte heftig, dass Flugzeuge mehrwertsteuerfrei über die Isle of Man nach Europa eingeführt werden können. Auch viele SZ-Leser empörten sich über die Schlupflöcher der Konzerne und Reichen. Andere wiederrum schrieben, sie würden es genauso machen, wenn sie könnten. Bastian Obermayer und Frederik Obermaier erzählen in der letzten Spezialfolge zu den Paradise Papers, wie sie den mittlerweile fünften gemeinsamen Leak erlebt haben. Die Erwartungen an die künftige Bundesregierung sind dabei ebenso Thema wie feindselige Kommentare von Gegenspielern und das vermeintliche Ohnmachtsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Auch in den USA sind die Paradise Papers ein großes Thema. Das liegt unter anderem daran, dass sich die New York Times an der internationalen Recherche beteiligte. Frederik Obermaier lebt derzeit in den Staaten und war an der Recherche zu US-Handelsminister Wilbur Ross und dessen Verbindungen zu Russland beteiligt. Er erzählt von den wichtigsten Debatten und ersten Rücktrittsforderungen in den USA.