Auf der Liste der Schattenfinanzplätze stehen auch europäische Länder weit oben, darunter: Deutschland. Obwohl hiesige Politiker regelmäßig gegen Steueroasen wettern und von diesen mehr Transparenz einfordern, bietet Deutschland unzählige Schlupflöcher, um Geld zu waschen oder zu verstecken. Der ehemalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat mittlerweile zwar ein Transparenzregister für Firmen eingeführt, das ist aber ironischerweise nicht öffentlich einsehbar. Sich über Steuerflüchtlinge aufregen und ihnen selbst Möglichkeiten bieten - das ist nur eine Facette der zutiefst gespaltenen Position, die Deutschland in Finanzfragen einnimmt. Oder ist es etwa nicht scheinheilig, wenn staatliche Unternehmen selbst Steueroasen nutzen und ihre Gewinne abziehen? Vanessa Wormer und Hannes Munzinger analysieren, warum die Bundesrepublik viele Finanzgeschäfte kaum kontrolliert, kaum kontrollieren kann - und auch kaum kontrollieren will.