Hölderlin war niemals verrückt. Dieses Hörbuch ist ein Versuch, Hölderlin als eine der wenigen gleichsam »offenen Quellen« eines ansonsten unterirdisch mäandernden, aber nicht zu unterdrückenden Stromes des ambitioniertesten menschlichen Geistes aufzuzeigen. In der Konsequenz des Leben-und-besingen-Müssens einer eigentlichen Lebensbejahung, der Annahme des Leides und des Glaubens an die göttliche und liebende Grundstimmung der menschlichen Seele, musste Hölderlin von seinen Mitmenschen, insbesondere von seiner Mutter, für verrückt erklärt werden. Er hat das Angebot angenommen.
»Was ist alles, was in Jahrtausenden die Menschen thaten und dachten, gegen einen Augenblick der Liebe? ... dahin führen alle Stufen auf der Schwelle des Lebens. Daher kommen wir, daher gehen wir.« (Friedrich Hölderlin)