Kann man die falsche Frau heiraten und trotzdem die große Liebe finden? Mevlut ist elf, als er Ende der 60er Jahre von einem Dorf in Anatolien nach Istanbul kommt. Abends wandert er durch die Altstadt und bietet Boza feil, ein leicht alkoholisches Hirsegetränk. Auf der Hochzeit seines Cousins verliebt er sich in die jüngere Schwester der Braut. Drei Jahre lang schreibt er ihr Liebesbriefe nach Anatolien, doch als er sie „entführen“ darf, schickt man ihm Rayiha, die dritte, ältere und weniger hübsche Schwester. Pflichtbewusst heiratet Mevlut sie – und ausgerechnet ein Jugendfreund nimmt seine Angebetete zur Frau. Die beiden Familien leben drei Jahrzehnte in enger Verbundenheit, doch dann nimmt ihr Schicksal eine dramatische Wende.
Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, wollte ursprünglich Maler werden, studierte aber Architektur und Journalismus an der Universität Istanbul. Er lebte mehrere Jahre in New York und gilt als einer der begabtesten und erfolgreichsten Prosaschriftsteller der jüngeren Generation in der Türkei. 1995 erschien sein Roman "Das schwarze Buch", 1998 "Das neue Leben", 2001 "Rot ist mein Name" und 2005 "Schnee". Für seine Romane erhielt er 1990 den INDEPENDENT FOREIGN FICTION AWARD und 1991 den PRIX DE LA DÉCOUVERTE EUROPÉENNE. 2005 wurde er mit dem FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS und dem RICARDA-HUCH-PREIS ausgezeichnet. Den Höhepunkt seiner Karriere als Schriftsteller erreichte Orhan Pamuk, indem ihm 2006 die Schwedische Akademie den NOBELPREIS FÜR LITERATUR verlieh. 2008 erschienen im Hörverlag "Das Museum der Unschuld" und "Istanbul". Orhan Pamuk lebt in Istanbul.